Die
Stimmung ist gereizt. Als sich herausstellt,
dass der Sohn der alleinerziehenden
dreifachen Mutter
Zita Derungs (Karin Bergamin) das
Mädchen gefunden hat und dieses
jetzt im Kantonsspital liegt, wird
ihm sofort Mitwirkung an dessen
Verschwinden unterstellt. Dann
erinnert sich die Lehrerin, Selma
ein Handy überlassen zu haben.
Als sie die Nummer wählt, klingelt
es unter der Bühne. Gefunden wird
ein Mann, mausetot. Wird es Badin
Tomaschett (Gion Hitz), dem
Bündner Kripo-Chef, und Kommissarin
Leticia Balmetti (Anita
Mark) gelingen, Licht ins Dunkel
zu bringen?
Annina Giovanoli hat erneut ein
aufrüttelndes Stück geschrieben.
Während der «Versammlung» brechen
Emotionen auf, tief verborgene
Traumas treten an die Oberfläche,
Klischees, Neid, Missgunst,
Manipulation und Korruption sind
innerhalb der Dorfgemeinschaft
an der Tagesordnung. Im Verlaufe
des Abends werden aber auch
verschlossene Türen aufgestossen.
Dabei kommen Humor und Situationskomik
keineswegs zu kurz.
Mit viel Fingerspitzengefühl gelingt
es der Regisseurin und ihrer
spielfreudigen Truppe der Handlung
den passenden Rahmen zu
geben. Orlando Vasella rückt die
Geschehnisse, an welchen das Publikum
von Anfang bis Ende teilhat,
ins rechte Scheinwerferlicht.